So kann man sich eine Medaille erschleichen. Magnus Niemöller machte sich beim Zweiten Biotopic-Haardlauf einfach jünger und sicherte sich bei den A-Jugendlichen einen dritten Rang.

Von Michael Steyski

Niemöller, der Trainer der Spvgg.-Bundesliga-U-19, wurde einfach mit dem falschen Geburtsdatum gemeldet. Der 32-Jährige kam mit ausgezeichneten 39:31 Minuten über die 10000 Meter ins Ziel. Nur seine Schützlinge Okan Cakiroglu (39:04) und Max Pelka (39:09) waren geringfügig schneller. Den Rest des U-19-Kaders hängte Niemöller locker ab. Übrigens: In der M-30-Klasse wäre Niemöller "nur" Vierter geworden.

Nicht nur die U 19, auch die erste und zweite Seniorenmannschaft nahm an diesem Lauf teil. "Wir hatten rund 50 Leute dabei", meinte Spvgg.-Vorsitzender Achim Trautmann. Trautmann hatte den Spielern im Vorfeld den Lauf schmackhaft gemacht. Jeder, der schneller als Trautmann ist, bekommt zehn Euro für die Mannschaftskasse.

Der Spvgg.-Präsident, selbst begeisterter Läufer, musste nicht allzu tief in die Tasche greifen. 60 Euro gabs für die Erste, 30 Euro für die A-Jugend. Die Zweite ging gänzlich leer aus. Trautmann kam nach 41:45 Minuten über den Zielstrich, wurde Zweiter der Altersklasse M 50. "Das ist eine Klasse-Zeit", lobt ihn Hannes Kemper. Kemper, der Vorsitzende der ausrichtenden TuS-09-Leichtathleten, übernahm bei der Siegerehrung die Moderation.

Wo ist Wölpper? Der Trainer der Spvgg.-Oberliga-Fußballer schnürte selbst über die 10000 Meter die Schuhe. Ab Runde zwei (von vier) war er aber verschollen. Der Grund: Mit leichten Magenproblemen musste Wölpper das WC aufsuchen und stieg aus.

Ihre Haushaltskasse besserten Tobias Schultz und Christina Wiesen (beide TV Wattenscheid 01) auf. Die beiden Studenten, die in Recklinghausen wohnen und ein Paar sind, gewannen ihre Klassen über die 10000 Meter. Hauptsponsor Burkhard Franz hielt noch ein besonderes Leckerchen bereit. Denn für die jeweils ersten Drei bei den Männern und Frauen gabs Geldpreise. "Ich habe gehört, dass es 100 Euro Prämie für den Ersten gibt. Deswegen bin ich hier gestartet. Für einen studentischen Haushalt ist das ein gutes Zubrot", meint Schultz.

Der 22-Jährige hatte am Tag zuvor beim Training noch mit eine Auseinandersetzung mit einem Hundebesitzer und erlitt Hautabschürfungen und Blutergüsse. Trotz der Verletzungen zog er einsam seine Bahnen und beendete das Rennen nach 33:35 Minuten. Seine Freundin Christina Wiesen brauchte für die Strecke 42:04 Minuten.

Ohne Einsatz blieben die Helfer vom Roten Kreuz. "Es gab keine Verletzungen", meldet TuS-Leichtathlet Jochen Walter zufrieden. Auch dank der rund 50 Starter der Spvgg. wuchs die Teilnehmerzahl des zweiten Biotopic-Laufs erheblich an. "Im letzten Jahr waren es knapp 160 Läufer. Diesmal hatten wir 246 Läufer", erklärt Walter. Pro Starter werden die Stimbergstädter 50 Cent an die Welthungerhilfe überweisen. "Die Summe wird noch ein wenig aufgerundet", versprach Walter.

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Mittwoch, 04. Oktober 2006 | Quelle: Stimberg Zeitung (Oer-Erkenschwick)